Praktischer Test Feuerwehr: Was dich beim Einstellungstest erwartet
Im Auswahlverfahren der Berufsfeuerwehr zählt nicht nur körperliche Fitness – auch dein technisches Verständnis und deine praktischen Fähigkeiten werden auf den Prüfstand gestellt. Der praktische Test Feuerwehr ist daher ein fester Bestandteil vieler Einstellungstests und ergänzt den Sporttest um realitätsnahe Aufgaben aus dem späteren Einsatzalltag. In der Regel findet der praktische Einstellungstest direkt vor oder nach den sportlichen Übungen statt. Geprüft werden dabei typische Anforderungen des Berufs: vom sicheren Umgang mit einfachen Gerätschaften über das Lösen handwerklicher Aufgaben bis hin zum Besteigen einer Drehleiter oder dem Tragen von Atemschutz.
Ob Techniktest, Handwerksaufgabe oder Belastung unter realitätsnahen Bedingungen – der praktische Test gibt den Ausbildern einen direkten Einblick in deine Einsatzfähigkeit und deine Eignung für den Feuerwehrdienst.
Praxis im Feuerwehr Sporttest: Technisches Können ist gefragt
Beim praktischen Test im Feuerwehr Auswahlverfahren bleibt es nicht nur sportlich – jetzt ist auch dein handwerkliches Geschick gefragt. In vielen Fällen ist der praktische Einstellungstest bei der Feuerwehr direkt in den Sporttest eingebunden und prüft zusätzlich deine Koordinationsfähigkeit, technisches Verständnis sowie deine Höhentauglichkeit. Die konkreten Aufgaben können je nach Feuerwehr variieren, doch die Grundanforderungen bleiben bundesweit ähnlich.
Typische Aufgaben im praktischen Test
Beim Drehleitersteigen musst du in kompletter Sicherungsausrüstung eine auf etwa 30 Meter ausgefahrene Drehleiter (DLK 23/12) in steilem Winkel besteigen. Ziel ist es, zügig und sicher die oberste Sprosse zu erreichen, ohne Anzeichen von Höhenangst oder Unsicherheit zu zeigen. Diese Aufgabe prüft deine Höhentauglichkeit und Schwindelfreiheit – wichtige Voraussetzungen für den späteren Einsatz im Ernstfall.
In dieser Übung absolvierst du mit kompletter Feuerwehrschutzausrüstung und angeschlossenem Atemschutzgerät eine speziell präparierte Teststrecke. Unter realistischen Bedingungen wie Dunkelheit, Enge, Rauch oder Hitze sollst du Hindernisse überwinden und die Orientierung bewahren. Damit wird getestet, wie gut du unter erschwerten Bedingungen mit Atemschutz zurechtkommst.
Du musst einen rund 80 kg schweren Dummy rückwärts über eine festgelegte Strecke ziehen – meist mehrfach hin und zurück. Die Übung simuliert die Rettung einer bewusstlosen Person aus einem Gefahrenbereich und überprüft Kraftausdauer, Koordination und realistische Belastbarkeit. Dabei sind nicht nur Muskelkraft, sondern auch Technik und Kontrolle gefragt.
Beispiele für handwerkliche Anforderungen
Neben körperlicher Fitness kommt es bei der Feuerwehr auch auf handwerkliches Geschick und technisches Verständnis an. Im praktischen Test musst du zeigen, dass du im Umgang mit Werkzeugen sicher bist und grundlegende handwerkliche Aufgaben schnell und korrekt ausführen kannst. Oft geht es dabei nicht um Perfektion, sondern darum, ob du praktisch denken, zupacken und dich geschickt an neue Situationen anpassen kannst. Auch unter Zeitdruck sollst du ruhig und überlegt handeln.
- Schlauch an einen Hydranten anschließen: Hier wird geprüft, ob du das notwendige Grundverständnis für den Löschangriff mitbringst und die richtige Verbindung ohne Zeitverlust herstellen kannst.
- Reifenwechsel unter Zeitdruck: Die Übung soll zeigen, wie du unter Belastung mit Werkzeugen arbeitest und eine einfache technische Aufgabe bewältigst.
- Umgang mit Werkzeugen wie der Kettensäge: Du musst beweisen, dass du mit Maschinen umgehen kannst und die nötigen Sicherheitsaspekte beachtest.
- Lasten mit einfachen Hebeltechniken bewegen: Diese Aufgabe prüft dein physikalisches Grundverständnis sowie deine Fähigkeit, mit Hebeln effizient und kraftsparend zu arbeiten.
- Längen oder Gewichte richtig einschätzen: Hier zeigt sich, ob du ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und Gefühl für Maße hast – wichtig z. B. bei Einsätzen mit Hebebühnen oder Leitern.
- Erste-Hilfe-Maßnahmen wie die stabile Seitenlage demonstrieren: Auch dein Wissen in Erster Hilfe wird abgefragt – denn im Einsatz ist schnelles und korrektes Handeln oft lebensrettend.
- Werkstoffe fachgerecht schneiden, trennen oder verbinden: Dabei wird geprüft, ob du verschiedene Materialien richtig einschätzt und Werkzeuge sachgerecht einsetzt.
- Knotenkunde: Manchmal erwarten dich auch unerwartete Aufgaben, etwa das korrekte Binden feuerwehrtypischer Knoten – sowohl am eigenen Körper als auch an einer anderen Person.
Diese Aufgaben variieren je nach Feuerwehr, geben aber alle Aufschluss darüber, wie gut du im Alltag praktisch mitanpacken kannst – eine Fähigkeit, die im Feuerwehrdienst unerlässlich ist.
So bereitest du dich optimal auf den praktischen Test vor
Die praktischen Aufgaben im Feuerwehr Auswahlverfahren verlangen nicht nur körperliche Fitness, sondern auch technisches Verständnis und handwerkliches Geschick. Deshalb solltest du deine Vorbereitung gezielt darauf ausrichten, typische Übungen realitätsnah zu trainieren. Am besten beginnst du mehrere Wochen bis Monate vor dem Test mit einem praxisnahen Training, das dich sowohl körperlich als auch technisch fordert. Falls du in bestimmten Bereichen wenig Erfahrung hast – z. B. im Umgang mit Werkzeugen oder beim Reifenwechsel – empfiehlt es sich, diese gezielt zu üben. Auch ein Erste-Hilfe-Kurs kann dir zusätzlich Sicherheit geben.
- Praktisches Training mit Werkzeugen: Übe den sicheren Umgang mit Kettensäge, Wagenheber oder Schlauchkupplung – am besten unter Anleitung.
- Technikverständnis vertiefen: Beschäftige dich mit grundlegenden physikalischen Prinzipien wie Hebelwirkung oder Druckverhältnissen.
- Alltagssituationen simulieren: Trainiere unter Zeitdruck Aufgaben wie das Einschätzen von Gewichten oder das Lösen kleiner Reparaturen.
- Höhentraining: Wenn du unsicher beim Leitersteigen bist, kannst du deine Höhentauglichkeit langsam aufbauen – etwa auf Klettersteigen oder hohen Treppenanlagen.
- Atemschutz simulieren: Auch wenn du keine Atemschutzmaske hast, kannst du mit Ausdauertraining und Belastungsübungen unter erschwerten Bedingungen deine Leistungsfähigkeit steigern.
- Erste Hilfe üben: Frische dein Wissen zur stabilen Seitenlage, Herz-Lungen-Wiederbelebung und weiteren Maßnahmen auf.
Mit einer gezielten, praxisorientierten Vorbereitung erhöhst du deine Chancen, auch im praktischen Teil des Auswahlverfahrens souverän zu bestehen – und zeigst, dass du sowohl körperlich als auch handwerklich fit für den Feuerwehrdienst bist.
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