Feuerwehr Sporttest – So wirst du körperlich getestet für die Berufsfeuerwehr
Der Feuerwehr Sporttest prüft deine körperliche Eignung für den Feuerwehrdienst. In verschiedenen Disziplinen wird getestet, wie belastbar, kräftig, reaktionsschnell, koordinativ und ausdauernd du bist. Jeder Teil testet eine wichtige Eigenschaft, die du später im Einsatz brauchst. Ob du schnell sprinten kannst, wie lange du an der Klimmzugstange hängst oder wie gut du dich beim Medizinballwurf bewegst – das alles zählt. Da jede Berufsfeuerwehr ihren eigenen Sporttest organisiert, können Umfang, Reihenfolge und Anforderungen variieren. Die Grundstruktur aber bleibt ähnlich: Es geht um Schnelligkeit, Ausdauer, Kraft, Reaktionsvermögen, Koordination und Gleichgewichtssinn.
Auf dieser Seite erfährst du, wie der Feuerwehr Sporttest typischerweise aufgebaut ist, welche Übungen du erwarten kannst und vor allem, wie du dich optimal darauf vorbereitest, damit körperlich alles glatt läuft.
Ablauf und Testaufgaben im Berufsfeuerwehr Sporttest
Die meisten Berufsfeuerwehren in Deutschland orientieren sich beim Sporttest an einem standardisierten Prüfverfahren, das von der Deutschen Sporthochschule Köln speziell für den Feuerwehrdienst entwickelt wurde. Diese physische Eignungsfeststellung ist wissenschaftlich fundiert und wurde genau auf die körperlichen Anforderungen des Berufsalltags für Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen abgestimmt. Er ist damit ein zentraler Gradmesser für die körperliche Eignung im Feuerwehrdienst.
- Kraft
- Ausdauer
- Koordination
Geprüft werden diese Bereiche durch 9 obligatorische Testaufgaben, die durch 6 optionale Übungen ergänzt oder ersetzt werden können. Für jede Übung gelten verbindliche Mindestanforderungen, die erfüllt werden müssen, um den Test zu bestehen. Dabei gibt es keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen – alle Bewerbenden müssen die gleichen Leistungen erbringen.
Die hier aufgeführten Testaufgaben sind deutschlandweit standardisiert und Bestandteil des Sporttests bei den Berufsfeuerwehren. Welche Übungen im konkreten Auswahlverfahren genutzt werden und in welcher Reihenfolge sie stattfinden, entscheidet jedoch jede Feuerwehr individuell. In der Regel besteht der Sporttest aus 8 bis 10 ausgewählten Disziplinen, die gezielt deine Kraft, Ausdauer, Koordination und berufsspezifische Leistungsfähigkeit überprüfen.
Liegestütze
Liegestütze gehören zu den klassischen Kraftübungen – und sind fester Bestandteil des Sporttests bei vielen Berufsfeuerwehren. Mit dieser Übung wird gezielt geprüft, wie stark und ausdauernd deine Brust-, Schulter- und Armmuskulatur ist. Gleichzeitig zeigt sich, ob du in der Lage bist, über mehrere Wiederholungen hinweg eine stabile Körperhaltung zu halten – eine Fähigkeit, die du auch im Einsatz unter Belastung brauchst.
- Die Übung besteht aus 12 kontrollierten Liegestützen ohne Unterbrechung
- Die Bewegung erfolgt in einem vorgegebenen Tempo von 4 Sekunden pro Wiederholung (2 s runter, 2 s hoch)
- Es ist keine Maximalanzahl, sondern die saubere Ausführung entscheidend
- Zwei Wiederholungen werden vorab zur Probe durchgeführt, anschließend folgt der Wertungsdurchgang
- Startposition: Liegestützhaltung mit gestreckten Armen, Hände auf Schulterhöhe, Beine geschlossen, Rücken gerade
- Auf Kommando beugt die Testperson die Arme kontrolliert auf 90° (2 Sekunden), dann streckt sie sie wieder auf 180° (2 Sekunden)
- Die Haltung bleibt durchgehend stabil – kein Hohlkreuz, kein Wippen oder Absetzen
- Der Testleiter gibt das Tempo über eine Stoppuhr oder ein Metronom vor und zählt nur gültige Wiederholungen
- Nach 12 korrekt ausgeführten Wiederholungen ist der Test beendet
- Überprüfung der lokalen dynamischen Kraftausdauer der Armstreck- und Brustmuskulatur
- Bewertung der Rumpfstabilität während der gesamten Bewegungsausführung
- Grundlage für körperliche Belastbarkeit in einsatztypischen Druck- und Stützpositionen
Beugehang
Der Beugehang ist eine statische Kraftübung, die bei vielen Berufsfeuerwehren zum Sporttest gehört. Sie prüft, wie gut du dein eigenes Körpergewicht mit der Kraft deiner Arme und Hände halten kannst – eine Fähigkeit, die du z. B. beim Klettern, Halten oder Ziehen unter Einsatzbedingungen benötigst. Anders als beim klassischen Klimmzug kommt es hier nicht auf Bewegung, sondern auf das Halten der Position an.
- Die Testperson hält sich 45 Sekunden lang im sogenannten Beugehang an einer Stange
- Die Arme sind dabei gebeugt, das Kinn bleibt über der Stange – ohne Berührung
- Die Übung erfordert statische Kraftausdauer in den Armen und Händen
- Es wird kein Probeversuch, sondern nur ein Wertungsdurchgang durchgeführt
- Der Test wird an einer Klimmzug- oder Reckstange durchgeführt, unter der eine Gymnastikmatte liegt
- Mit Hilfe eines Kastens oder einer Aufstiegshilfe nimmt die Testperson die Position ohne Klimmzugbewegung ein
- Der Griff erfolgt schulterbreit im Kammgriff (Handflächen zeigen zum Gesicht)
- Die Zeitmessung beginnt, sobald die Testperson die korrekte Halteposition erreicht hat
- Während der 45 Sekunden wird eine ruhige, stabile Haltung gefordert – kein Wippen, Ruckeln oder Absinken
- Die letzten 10 Sekunden werden laut angesagt, anschließend wird der Test beendet
- Überprüfung der statischen Kraftausdauer der Armbeuger- und Handmuskulatur
- Kontrolle der Fähigkeit, das eigene Körpergewicht stabil zu halten
- Einschätzung der Haltekraft unter Belastung, wie sie im Feuerwehrdienst häufig erforderlich ist
CKCU-Test
Der CKCU-Test (Closed Kinetic Chain Upper Extremity) zählt zu den dynamischen Kraft- und Koordinationsübungen im Feuerwehr Sporttest. Er prüft, wie schnell und kontrolliert du deine Arm-, Schulter- und Brustmuskulatur unter Belastung einsetzen kannst – bei gleichzeitig stabiler Körperhaltung. Besonders gefordert werden dabei die Schnellkraftausdauer, die Rumpfstabilität und die Koordination deiner Arme – Fähigkeiten, die im Einsatz bei Arbeiten in Bodennähe, beim Ziehen oder Abstützen entscheidend sind.
- Die Testperson führt in 15 Sekunden mindestens 23 seitliche Übergriffe mit den Händen aus
- Beide Hände greifen dabei abwechselnd über eine 90 cm breite Markierungslinie
- Die Aufgabe wird aus der Liegestützhaltung im Stütz durchgeführt
- Zwei Probewiederholungen, anschließend ein Wertungsdurchgang
- Der Test wird auf einem rutschfesten Hallenboden oder einer dünnen Gymnastikmatte durchgeführt
- Zwei Markierungen im Abstand von 90 cm werden auf dem Boden angebracht (z. B. mit Kreppband)
- Ausgangsposition ist der Stütz in Liegestützhaltung, Hände innerhalb der Markierungen, Beine geschlossen, Rücken gerade
- Auf das Kommando „Start“ greift die Testperson abwechselnd mit den Fingerspitzen über die seitliche Markierung, ohne dabei die Stützposition zu verlieren
- Die Bewegung erfolgt kontrolliert, aber so schnell wie möglich – ohne Hohlkreuz, Beckenanheben oder Wippen
- Nach 15 Sekunden gibt der Testleiter das Signal „Stopp“ und zählt die gültigen Übergriffe, die aus einer stabilen Haltung ausgeführt wurden
- Überprüfung der Schnellkraftausdauer der Arme, Schultern und Brustmuskulatur
- Bewertung der dynamischen Rumpfstabilität unter Zeitdruck
- Einschätzung der Armkoordination bei gleichzeitiger Belastung des gesamten Körpers
Seitlicher Medizinballwurf
Der seitliche Medizinballwurf ist eine typische Schnellkraftübung, die die gesamte Muskelkette von den Beinen über den Rumpf bis zu den Armen fordert. Diese komplexe Ganzkörperbewegung simuliert dynamische Bewegungsabläufe, wie sie im Feuerwehralltag häufig vorkommen – etwa beim Werfen, Ziehen oder Arbeiten mit schweren Geräten. Entscheidend ist hierbei nicht nur die Kraft, sondern auch die koordinierte Bewegungsausführung.
- Die Testperson wirft einen 4 kg schweren Medizinball aus einer seitlichen Ausgangsstellung nach vorn
- Pro Seite wird ein Wertungswurf (nach einem Probeversuch) ausgeführt
- Die Wurfbewegung erfolgt aus einer Kombination aus Beinstreckung, Rumpfrotation und Armführung
- Zielweite: mindestens 7,50 Meter
- Der Wurfbereich ist etwa 20 Meter lang und 4 Meter breit, mit Abwurflinie und Messband
- Die Testperson steht seitlich zur Abwurflinie, Beine gebeugt (100–120°), Medizinball in beiden Händen
- Der Oberkörper wird leicht entgegen der Wurfrichtung gedreht, Ball wird seitlich außen auf Kniehöhe gehalten
- Die Wurfbewegung erfolgt aus einer flüssigen Abfolge von Streckung, Rotation und Armwurf – Schwungholen durch übermäßiges Beugen oder Drehen ist nicht erlaubt
- Nach einem Probeversuch pro Seite folgt der Wertungsdurchgang, beginnend mit der rechten Seite
- Der Testleiter misst die Weite anhand des Maßbands und achtet auf eine technisch saubere Ausführung
- Überprüfung der Schnellkraft im Zusammenspiel zwischen Bein-, Rumpf- und Armmuskulatur
- Kontrolle der Bewegungskoordination bei komplexen Ganzkörperabläufen
- Einschätzung der seitlichen Explosivkraft, wie sie z. B. beim Werfen oder Drücken im Einsatz gefordert ist
Wechselsprünge
Die Wechselsprünge sind eine intensive Ganzkörperübung zur Überprüfung deiner Schnellkraftausdauer, Sprungkraft und Koordination unter Zeitdruck. Gerade im Feuerwehrdienst, wo schnelle Bewegungswechsel, sicheres Springen oder Ausweichen über Hindernisse gefordert sind, ist diese Fähigkeit von hoher Bedeutung. Die Übung bringt insbesondere die Beinmuskulatur und das Herz-Kreislauf-System auf Touren.
- Innerhalb von 30 Sekunden springt die Testperson mit geschlossenen Beinen so schnell wie möglich seitlich über eine 33 cm hohe Stange
- Ziel ist es, mindestens 42 gültige Sprünge zu absolvieren
- Die Sprünge erfolgen ohne Unterbrechung und möglichst ohne Zwischensprünge
- Die Übung wird auf einem rutschfesten Hallenboden durchgeführt
- Die 33 cm hohe Stange wird z. B. auf zwei Pylonen fixiert
- Die Testperson steht seitlich zur Stange, Beine hüftbreit, und führt zwei Probesprünge durch
- Auf das Kommando „Start“ beginnt der Wertungsdurchgang – beide Beine springen gleichzeitig seitlich über die Stange und wieder zurück
- Der Bewegungsfluss bleibt durchgehend – keine Pausen, kein Hüpfen oder Antippen
- Nach 30 Sekunden gibt der Testleiter das Signal „Stopp“ und zählt alle gültigen, sauberen Sprünge
- Überprüfung der Schnellkraftausdauer und der reaktiven Sprungkraft der Beinmuskulatur
- Kontrolle der Ganzkörperkoordination unter Zeitdruck
- Einschätzung deiner Beweglichkeit und Ausdauer bei wiederholten Sprungbelastungen
Handkraft
Eine starke Hand- und Griffkraft ist im Feuerwehrdienst unerlässlich – sei es beim Halten von Ausrüstung, beim Öffnen von Türen oder beim Ziehen von Schläuchen. Die Übung „Handkraft“ ermittelt deine maximale Kraft in der Handmuskulatur und zeigt, wie belastbar deine Finger, Hände und Unterarme sind. Getestet wird dabei jede Seite einzeln – mit einem standardisierten Handdynamometer.
- Die Testperson drückt ein Handdynamometer mit maximaler Kraft für 1–2 Sekunden
- Es wird je ein Wertungsdurchgang pro Handseite durchgeführt – nach einem Probeversuch
- Die Zielvorgabe liegt bei mindestens 45 kg Griffkraft
- Das Handdynamometer liegt in Hüfthöhe auf einem Kasten am Rand der Testfläche
- Die Testperson steht in Schrittstellung davor, der Arm ist angewinkelt (ca. 90° im Ellbogen)
- Der Zug-Griff wird deutlich zwischen dem körpernahen und mittleren Fingerglied umgriffen
- Die freie Hand liegt entspannt auf dem Kastenrand
- Auf das Freigabe-Signal des Testleiters folgt ein maximaler Griffdruck für 1–2 Sekunden – ohne Veränderung der Körper- oder Armposition
- Nach einer kurzen Pause folgt der Test auf der anderen Seite
- Der Testleiter stellt vorab die Griffweite individuell ein und überwacht die korrekte Durchführung
- Überprüfung der Maximalkraft der Handmuskulatur
- Kontrolle der Griffkraft beider Hände, unabhängig voneinander
- Einschätzung der Fähigkeit, Werkzeuge sicher zu halten oder schwere Gegenstände zu greifen
Gleichgewichtstest (Balancieren)
Im Einsatz musst du jederzeit die Kontrolle über deinen Körper behalten – auch in unübersichtlichem Gelände, auf Leitern oder bei schlechten Sichtverhältnissen. Der Gleichgewichtstest im Feuerwehr Sporttest überprüft genau diese Fähigkeit: deine Balance, deine Rumpfstabilität und deine Koordination – noch dazu unter Zusatzbelastung und Zeitdruck. Dabei kommt es nicht nur auf Körperbeherrschung, sondern auch auf Konzentration und Bewegungsplanung an.
- Die Testperson balanciert 4-mal über einen 10 cm breiten und 5 m langen Schwebebalken
- Dabei wird eine 5 kg schwere Zusatzlast aufgenommen, transportiert, übergeben und abgelegt
- Zusätzlich muss ein in der Mitte platzierter Medizinball bei jedem Durchgang sicher überstiegen werden
- Der Test muss innerhalb von maximal 50 Sekunden abgeschlossen sein
- Der Test beginnt barfuß – zur Standardisierung der Bedingungen
- Die Testperson steigt über einen Kasten auf den Schwebebalken
- Nach dem Startkommando balanciert sie in kontrolliertem Tempo über den Balken, übersteigt in der Mitte den Medizinball und nimmt am Ende einen Sandsack auf
- Nach der Wendemarkierung folgt eine halbe Drehung, der Sandsack wird zur anderen Seite transportiert und übergeben
- Anschließend erfolgt der Rücktransport zur Startseite, wo der Sandsack in der Markierung abgelegt wird
- Danach balanciert die Testperson erneut über den Balken zurück und steigt kontrolliert über den Kasten ab
- Der gesamte Ablauf erfolgt in einem Durchgang, ohne Probeversuch
- Der Testleiter überwacht die Durchführung und misst die Zeit mit einer Stoppuhr
- Überprüfung der Balancefähigkeit und der dynamischen Rumpfstabilität unter Zusatzbelastung
- Bewertung der Fähigkeit, komplexe Bewegungsabfolgen mit Lasten sicher zu koordinieren
- Einschätzung der Konzentrations- und Bewegungsgenauigkeit unter Zeitdruck
Kasten-Bumerang-Test
Der Kasten-Bumerang-Test gehört zu den komplexeren Koordinationsübungen im Sporttest der Berufsfeuerwehren. Die Testperson muss sich dabei schnell, gezielt und kontrolliert durch einen Parcours bewegen, der verschiedene Bewegungsformen kombiniert – vom Rollen über Laufen bis hin zum Überspringen und Durchkriechen von Hindernissen. Die Übung fordert den gesamten Körper, die Koordination sowie die Fähigkeit, sich auch unter Zeitdruck sicher in einem festgelegten Ablauf zu orientieren.
- Die Testperson durchläuft einen koordinativ anspruchsvollen Parcours mit drei Kastenteilen
- Jede Kastenstation muss übersprungen und anschließend durchkrochen werden
- Der gesamte Bewegungsablauf erfolgt innerhalb eines Zeitlimits von 19 Sekunden
- Die Übung beginnt und endet auf einer Gymnastikmatte mit einer Rolle vorwärts und einem Schlusssprint
- Der Testaufbau besteht aus drei Kastenteilen, einem zentralen Medizinball und einer Gymnastikmatte als Start- und Zielpunkt
- Die Kastenteile werden im Quadrat rund um den Medizinball platziert, jeweils mit 2 Metern Abstand
- Die Testperson steht in Schrittstellung vor der Matte und startet auf das Signal des Testleiters
- Der Medizinball wird jeweils rechts umlaufen
- Jedes Kastenteil wird übersprungen und anschließend durchkrochen
- Dieser Ablauf wird bei allen drei Kastenteilen wiederholt
- Nach der letzten Station wird erneut der Medizinball umrundet
- Zum Abschluss erfolgt ein Sprint über die Matte bis hinter die Ziellinie
- Der Testleiter misst die Zeit und kontrolliert, ob der festgelegte Bewegungsweg korrekt eingehalten wurde
- Überprüfung der Ganzkörperkoordination unter Zeitdruck
- Einschätzung der Fähigkeit, komplexe Bewegungsabfolgen schnell, sicher und korrekt auszuführen
- Kontrolle von Reaktionsschnelligkeit, Bewegungspräzision und Orientierung im Raum
3.000 Meter-Lauf
Ausdauer ist eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen für den Feuerwehrdienst – denn Einsätze können sich über viele Stunden erstrecken und erfordern dabei körperliche Belastbarkeit und Durchhaltevermögen. Mit dem 3.000 Meter-Lauf wird deine Grundlagenausdauer getestet, also deine Fähigkeit, längere Belastungen durch Laufen gleichmäßig und leistungsfähig zu bewältigen.
- Die Testperson läuft eine Strecke von 3.000 Metern so schnell wie möglich
- Ziel ist es, die Gesamtstrecke in maximal 15 Minuten zu bewältigen
- Bewertet wird die Einlaufzeit – je schneller, desto besser
- Der Lauf findet je nach Feuerwehr auf einer 400-Meter-Bahn (Tartan oder Asche) oder auf einer flachen 3-Kilometer-Strecke statt
- Der Startpunkt liegt 200 Meter vor der regulären Startlinie, um genau 3.000 Meter zu erreichen
- Die Testperson nimmt die Hochstartposition ein und beginnt auf das Kommando „Start“
- Gelaufen werden 7,5 Stadionrunden auf einer 400-m-Bahn
- Es gibt keinen Probeversuch, die Zeit wird per Hand gestoppt
- Überprüfung der kardiovaskulären Ausdauerleistung (Grundlagenausdauer)
- Einschätzung der körperlichen Belastbarkeit bei längerer Anstrengung
- Kontrolle, ob Bewerber/innen in der Lage sind, dauerhaft unter moderater Belastung leistungsfähig zu bleiben
400 Meter-Lauf
Ob bei Brandeinsätzen oder technischen Hilfeleistungen – Feuerwehrleute müssen in der Lage sein, auch unter hoher Belastung schnell und kraftvoll zu handeln. Der 400 Meter-Lauf überprüft deine anaerobe Ausdauer, also die Fähigkeit, deinen Körper für kurze Zeit an die Leistungsgrenze zu bringen. Dieser Lauf ist kurz, aber intensiv – hier zählen Tempo, Belastungstoleranz und Durchhaltevermögen.
- Die Testperson läuft eine Strecke von 400 Metern in möglichst kurzer Zeit
- Zielvorgabe: ≤ 85 Sekunden
- Bewertet wird ausschließlich die Einlaufzeit
- Der Lauf findet auf einer 400 Meter-Tartan- oder Aschebahn oder auf einer flachen, klar markierten Laufstrecke statt
- Die Testperson stellt sich im Hochstart an die Startlinie
- Auf das Kommando „Start“ läuft sie die gesamte Strecke in einem Durchgang
- Es gibt keinen Probeversuch
- Der Testleiter stoppt die Zeit per Hand beim Überqueren der Ziellinie
- Überprüfung der anaeroben Ausdauerleistungsfähigkeit
- Einschätzung, ob du in körperlich intensiven Einsätzen kurzzeitig Höchstleistungen erbringen kannst
- Kontrolle deiner Belastungstoleranz bei maximaler Laufgeschwindigkeit
Personenrettung (Dummy ziehen)
Bei Brandeinsätzen oder in Unfallsituationen kann es lebenswichtig sein, eine verletzte Person aus der Gefahrenzone zu retten – und das unter körperlicher Höchstbelastung. Genau diese Anforderung wird mit der Testübung „Dummy ziehen“ simuliert. Hierbei kommt es auf Kraft, Ausdauer, Technik und Koordination an.
- Die Testperson zieht einen 75 kg schweren Rettungs-Dummy rückwärts über eine Strecke von 3 × 11 Metern
- Der Dummy muss jeweils um eine Pylone herum gezogen werden
- Ziel: Gesamtdistanz in maximal 60 Sekunden bewältigen
- Der Test findet auf einer ebenen Hallenfläche statt, zwischen zwei Pylonen mit 11 m Abstand
- Die Start- und Ziellinie ist markiert
- Der Dummy liegt mit dem Kopf in Zugrichtung vor der Startlinie
- Die Testperson greift die Schulterriemen und hebt den Oberkörper des Dummys leicht vom Boden an, die Beine bleiben auf dem Boden
- Der Testleiter stoppt die Zeit per Hand beim Überqueren der Ziellinie
- Drei Runden um die Pylonen
- Die Richtung bleibt durchgehend rückwärts
- Eine kurze Griffkorrektur ist erlaubt
- Vor dem eigentlichen Test darf der Dummy kurz probeweise angehoben werden
- Nach dem Startsignal misst der Testleiter die Zeit und überwacht die korrekte Durchführung
- Überprüfung der Kraftausdauer im gesamten Körper, insbesondere Ober- und Unterkörper
- Einschätzung der Handkraft, Körperstabilität und Belastungstoleranz
- Simulation einer realistischen, berufsspezifischen Rettungssituation unter Zeitdruck
Drehleitersteigen
Arbeiten in großer Höhe gehören für Feuerwehrleute zum Alltag – sei es bei der Personenrettung aus Obergeschossen oder bei Löscheinsätzen über Dach. Um diese Herausforderung sicher bewältigen zu können, wird deine Höhentauglichkeit im Feuerwehr Sporttest mit dem Drehleitersteigen geprüft. Dabei kommt es auf sicheres, zügiges und angstfreies Verhalten in luftiger Höhe an.
- Die Testperson besteigt eine Drehleiter DLK 23/12 auf eine Höhe von 30 Metern
- Der Aufstieg erfolgt in ≤ 60 Sekunden
- Ziel ist ein sicherer, zügiger und kontrollierter Aufstieg
- Die Drehleiter ist auf einer geeigneten Fläche im 75°-Winkel aufgebaut und vollständig ausgefahren
- Die Testperson wird mit einem Absturzsicherungssystem korrekt gesichert (Gurt, Seil, Sicherungspunkt)
- Vor Beginn erfolgt eine kurze Abfrage zur gesundheitlichen Eignung (insbesondere keine Höhenangst)
- Auf das Kommando „Start“ beginnt die Testperson mit dem Aufstieg
- Sobald Brusthöhe die oberste Sprosse erreicht, ruft sie laut „Oben“ und winkt mit einer Hand
- Danach erfolgt der gesicherte Abstieg
- Es wird kein Probelauf durchgeführt – die erste Durchführung zählt
- Überprüfung der Höhentauglichkeit und des sicheren Verhaltens in Extremsituationen
- Kontrolle von Koordination, Körperkontrolle und Belastungsfähigkeit in großer Höhe
- Entscheidendes Kriterium für die Eignung im Einsatz an Drehleitern
Atemschutzstrecke
Enge Räume, völlige Dunkelheit, eingeschränkte Sicht durch Rauch und Hindernisse – in solchen Szenarien musst du bei realen Einsätzen funktionieren. Die Testaufgabe „Atemschutzstrecke“ simuliert diese Bedingungen und prüft, ob du körperlich und psychisch in der Lage bist, unter erschwerten Bedingungen mit Atemschutz sicher zu agieren.
- Durchqueren einer simulierten Einsatzumgebung mit voller Schutzausrüstung und Atemschutzgerät
- Überprüfung der Orientierungsfähigkeit, der Tauglichkeit für Atemschutzgeräte und des Umgangs mit engen, dunklen Räumen
- Die Strecke simuliert ein verrauchten, unübersichtlichen Raum mit Hindernissen, erhöhter Temperatur und Dunkelheit
- Du trägst vollständige Feuerwehrausrüstung inkl. Pressluftatmer
- Ziel ist es, den Parcours vollständig und sicher zu durchqueren, bevor der Luftvorrat aufgebraucht ist
- Die Streckenführung variiert je nach Feuerwehr – Wendepunkte, Hindernisse, Kriechstrecken oder Klappen gehören typischerweise dazu
- Der Test wird ohne vorherigen Probelauf durchgeführt
- Überprüfung deiner Belastbarkeit unter Atemschutz
- Kontrolle der körperlichen und psychischen Eignung für Einsätze unter extremen Bedingungen
- Einschätzung deiner Fähigkeit zur Orientierung in engen, dunklen und verrauchten Räumen
15 Meter Streckentauchen
Tauchen unter Wasser erfordert nicht nur eine gute Atemtechnik, sondern auch Nervenstärke und eine solide Grundlagenausdauer. Die Feuerwehr prüft im Rahmen des Sporttests deshalb auch deine Schwimm- und Tauchfähigkeit – zum Beispiel durch das 15 Meter-Streckentauchen.
- Tauchen einer 15 Meter langen Strecke unter Wasser
- Kontrolle der allgemeinen Schwimm- und Tauchfähigkeit
- Das Ziel ist, die Strecke durchgehend unterhalb der Wasseroberfläche zurückzulegen
- Die Übung findet in einem Schwimmbecken (25 m oder 50 m) statt
- Du befindest dich im Wasser und hältst dich am Beckenrand fest
- Nach dem Kommando tauchst du ab und stößt dich kontrolliert unter Wasser von der Wand ab
- Du durchtauchst die markierte Strecke bis zu einem Tauchring in etwa 15 Metern Entfernung, der zur Orientierung am Beckenboden liegt
- Nach dem Überqueren des Tauchrings darfst du wieder auftauchen
- Es gibt keinen Probeversuch, sondern nur einen Wertungsdurchgang
- Überprüfung deiner körperlichen Leistungsfähigkeit unter Wasser
- Kontrolle deiner Orientierungs- und Atemtechnik
- Feststellung deiner Schwimmtauglichkeit unter realistischen Bedingungen
200 Meter Schwimmen
Neben körperlicher Kraft und Koordination wird bei der Feuerwehr auch eine gute Schwimmfähigkeit vorausgesetzt – besonders im Hinblick auf Rettungseinsätze im Wasser. Mit dem 200 Meter-Schwimmen wird deine Ausdauerleistung im Wasser unter Zeitdruck überprüft.
- 200 Meter Schwimmen auf Zeit (≤ 4 Minuten)
- Freie Schwimmtechnik – du darfst während der Strecke die Technik wechseln
- Überprüfung deiner Schwimmtauglichkeit, Ausdauer und Wasservertrautheit
- Die Testperson stellt sich in die zugewiesene Schwimmbahn am Beckenrand
- Nach dem Startkommando springst du per Kopfsprung ins Wasser
- Du schwimmst die 200 Meter so schnell wie möglich
- Die Strecke kann in einem 25 m oder 50 m Becken absolviert werden
- Die Zeit wird gestoppt, sobald du wieder am Start-/Zielrand anschlägst
- Es gibt nur einen Wertungsdurchgang, kein Probelauf
- Einschätzung deiner Ausdauer im Wasser
- Prüfung deiner Kondition und Belastbarkeit bei gleichmäßiger Bewegung
- Wichtiger Nachweis für Einsätze im und am Wasser
Auswahlprozess und Wertung des Sporttests
Der Feuerwehr Sporttest ist weit mehr als ein einfacher Fitnesstest – er zählt zu den entscheidenden Hürden im Auswahlverfahren. Deine Leistungen in den einzelnen Disziplinen werden nicht nur dokumentiert, sondern haben direkten Einfluss auf deinen weiteren Weg im Auswahlprozess. Nur wer alle Mindestanforderungen erfüllt und im Sporttest überzeugt, wird zur nächsten Prüfungsrunde – meist dem mündlichen Test – eingeladen. Je besser du abschneidest, desto höher deine Platzierung auf der Rangliste – und desto größer deine Chance auf eine Zusage.
Wie wird der Sporttest gewertet?
- Mindestanforderungen: Jede Disziplin hat klar definierte Mindestleistungen, die du erfüllen musst. Wer diese Anforderungen nicht erreicht, scheidet in der Regel aus dem Verfahren aus.
- Keine Unterschiede nach Geschlecht: Männer und Frauen müssen beim Feuerwehr Sporttest die gleichen Leistungen erbringen. Die Anforderungen sind also identisch.
- Punktesystem: In vielen Fällen wird zusätzlich ein Punktesystem eingesetzt. Wer besonders gute Leistungen bringt, sammelt wertvolle Punkte für die Gesamtrangliste.
- Keine Gewichtung: Alle Disziplinen werden in der Regel gleichwertig betrachtet – es gibt keine Übungen, die besonders stark in die Bewertung einfließen.
- Ein Durchgang pro Übung: Die Testaufgaben werden in einem Durchlauf absolviert. Wiederholungen oder zweite Versuche sind nur in Ausnahmefällen erlaubt.
Kann der Feuerwehr Sporttest wiederholt werden?
Nein, in der Regel nicht. Der Sporttest im Auswahlverfahren der Berufsfeuerwehr ist ein einmaliger Prüfungsteil. Wer den Test nicht besteht – also die Mindestanforderungen in einer oder mehreren Disziplinen verfehlt – scheidet in der Regel direkt aus dem Verfahren aus. Eine Wiederholung innerhalb desselben Auswahlverfahrens ist nicht vorgesehen.
- nachweisbare kurzfristige gesundheitliche Einschränkung (z. B. akute Verletzung während des Tests)
- technische Probleme bei der Durchführung
- oder auf individuelle Entscheidung der jeweiligen Feuerwehrleitung
Diese Ausnahmen sind allerdings sehr selten und müssen begründet und dokumentiert sein.
Wenn du den Sporttest nicht bestehst, kannst du dich zum nächsten Auswahlverfahren im Folgejahr erneut bewerben – und dich bis dahin gezielt vorbereiten.
Optimale Vorbereitung auf den Feuerwehr Sporttest
Um beim Sporttest der Berufsfeuerwehr zu bestehen, reicht es nicht aus, einfach „fit“ zu sein. Du musst gezielt trainieren – körperlich wie mental. Der Sporttest prüft verschiedene Fähigkeiten wie Kraft, Ausdauer, Koordination und Reaktion. Eine frühzeitige und strukturierte Vorbereitung ist daher entscheidend.
So bereitest du dich optimal vor:
- Starte rechtzeitig: Beginne mindestens 6 Monate vor dem Auswahlverfahren mit einem regelmäßigen Training. So hast du genug Zeit, alle relevanten Fähigkeiten aufzubauen – ohne dich zu überlasten.
- Trainiere gezielt: Konzentriere dich auf die Anforderungen der typischen Disziplinen wie z. B. Liegestütze, Wechselsprünge, Medizinballwurf und Ausdauerläufe. Auch Koordinationsübungen sollten regelmäßig in deinen Plan eingebaut werden.
- Setze auf Ganzkörpertraining: Feuerwehrarbeit ist körperlich fordernd – du brauchst Kraft in Armen, Beinen und im Rumpf. Achte darauf, abwechslungsreich zu trainieren.
- Baue Ausdauer systematisch auf: Bereite dich durch regelmäßiges Laufen, Intervalltraining und lange Einheiten gezielt auf den 3.000-m- oder 400-m-Lauf vor.
- Simuliere Testbedingungen: Trainiere unter Zeitdruck, setze dir Zwischenziele und übe auch mit Zusatzlasten – so näherst du dich realistischen Prüfungsbedingungen.
- Regeneration nicht vergessen: Gönn deinem Körper ausreichend Ruhe und Erholung, um langfristig leistungsfähig zu bleiben und Verletzungen zu vermeiden.
- Ernährung & Schlaf: Achte auf eine ausgewogene Ernährung und genügend Schlaf – beide sind wichtige Bausteine für deine körperliche Leistungsfähigkeit.
Viele Berufsfeuerwehren orientieren sich an einem standardisierten Testmodell. Informiere dich im Vorfeld genau, welche Disziplinen bei deiner Wunschfeuerwehr abgefragt werden – und stimme dein Training entsprechend ab.
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