Feuerwehr Ausbildung – Der Weg in die Berufsfeuerwehr
Die Feuerwehr Ausbildung gehört zu den anspruchsvollsten, aber auch vielseitigsten Berufsausbildungen im öffentlichen Dienst. Wer den Traum hat, hauptberuflich Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau zu werden, braucht neben einer hervorragenden körperlichen Fitness auch Teamgeist, Verantwortungsbewusstsein und technisches Verständnis. Ob du nach der Schule direkt in die Ausbildung einsteigen möchtest oder bereits ein Studium mitbringst – bei der Berufsfeuerwehr gibt es verschiedene Einstiegsmöglichkeiten: vom mittleren Dienst als Brandmeisteranwärter/in über den gehobenen Dienst bis hin zur Ausbildung im höheren Dienst zum Brandreferendar oder zur Brandreferendarin.
Die Ausbildung bei der Feuerwehr verbindet Theorie und Praxis auf höchstem Niveau. In Lehrgängen, Einsatzübungen und Praktika erlernst du nicht nur die Grundlagen der Brandbekämpfung und technischen Hilfeleistung, sondern auch rettungsdienstliche Maßnahmen, taktische Führung und administrative Abläufe. In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige über die Voraussetzungen, den Ablauf und die Inhalte der Feuerwehrmann Ausbildung – und wie du Schritt für Schritt in eine berufliche Zukunft mit echter Bedeutung starten kannst.
Ausbildungsmöglichkeiten bei der Berufsfeuerwehr
Die Ausbildung bei der Berufsfeuerwehr bietet dir verschiedene Wege, um Feuerwehrfrau oder Feuerwehrmann zu werden – abhängig von deinem Schulabschluss, deiner beruflichen Vorbildung und deinen Karrierezielen. Grundsätzlich wird zwischen drei Laufbahnebenen im feuerwehrtechnischen Dienst unterschieden: dem mittleren, gehobenen und höheren Dienst. Jeder dieser Wege beginnt mit einer strukturierten Ausbildung – dem sogenannten Vorbereitungsdienst. Egal, für welchen Weg du dich entscheidest: Die Ausbildung bei der Berufsfeuerwehr bereitet dich auf einen verantwortungsvollen, anspruchsvollen und abwechslungsreichen Beruf vor – mit klaren Perspektiven für deine Zukunft.
Ausbildung zum Brandmeister / zur Brandmeisterin
Ausbildung zum Brandoberinspektor / zur Brandoberinspektorin
Ausbildung zum Brandreferendar / zur Brandreferendarin
So gelingt der Einstieg in die Ausbildung zum Feuerwehrmann
Die Ausbildung zum Feuerwehrmann oder zur Feuerwehrfrau ist mehr als nur ein Sprungbrett in den öffentlichen Dienst – sie ist der Einstieg in einen Beruf, der Einsatz, Verantwortung und Teamarbeit auf höchstem Niveau vereint. Als Teil der Berufsfeuerwehr bist du nicht nur für das Löschen von Bränden zuständig, sondern leistest auch technische Hilfe bei Verkehrsunfällen, Naturkatastrophen oder Gefahrgutunfällen. Rettungseinsätze, Erste Hilfe, vorbeugender Brandschutz und Einsätze unter schwerem Atemschutz gehören ebenso zu deinem Alltag.
Damit du deinen Weg in die Berufsfeuerwehr starten kannst, musst du zunächst einige grundlegende Voraussetzungen erfüllen und ein mehrstufiges Auswahlverfahren durchlaufen. Von der Bewerbung über den Einstellungstest bis hin zur ärztlichen Untersuchung erwarten dich mehrere Herausforderungen.
Voraussetzungen
Bewerbung
Auswahlverfahren
Das erwartet dich in der Feuerwehr Ausbildung
Während der etwa zweijährigen Ausbildung bei der Berufsfeuerwehr lernst du alles, was für den Feuerwehrdienst zählt – von der Brandbekämpfung über technische Hilfeleistungen bis hin zu Verwaltungsthemen und Führung. Theorie und Praxis wechseln sich dabei ab: Du wirst intensiv im Umgang mit Geräten, Fahrzeugen und Einsatztaktik geschult. Auch deine körperliche Fitness spielt eine wichtige Rolle – regelmäßiges Training, Rettungsschwimmen und Belastungstests gehören ebenso fest zum Ausbildungsalltag.
Fachtechnische Grundlagen
- Brennen und Löschen
- Strahlenschutz und Gefahrstoffkunde
- Grundlagen der Wärmelehre, Elektrizität und Mechanik
- Baukunde und Baustoffe
Fahrzeugkunde und Fahrausbildung
- Feuerwehrfahrzeuge, Drehleitern, Kranfahrzeuge
- Umgang mit Sonderfahrzeugen und Feuerlöschbooten
- Führerscheinausbildung Klasse C/CE (je nach Bundesland)
Gerätekunde
- Atemschutzgeräte und Löschtechnik (z. B. Pumpen, Schläuche, Armaturen)
- Technische Rettungsgeräte wie Motorsägen, Schere und Spreizer
Einsatzlehre und Einsatztaktik
- Einsatzplanung und Sicherheitsmanagement
- Gefahrenabwehr und Unfallvermeidung am Einsatzort
- Taktische Brandbekämpfung und Wasserversorgung
- Technische Hilfeleistung, Fernmeldedienst, vorbeugender Brandschutz
- Praktische Einsatzübungen in realistischen Szenarien
Staats- und Verwaltungskunde
- Dienstbetrieb und Organisation der Feuerwehr
- Staatsbürgerkunde, Haushalts- und Verwaltungslehre
- Rechtsgrundlagen, Beamtenrecht, Disziplinar- und Personalvertretungsrecht
Weitere Ausbildungseinheiten
- Ausbildung im Rettungsdienst (z. B. Rettungssanitäter)
- Sport und Fitnesstraining (Kondition, Kraft, Beweglichkeit)
- Rettungsschwimmen, ggf. Tauchausbildung
Ein weitverbreiteter Irrglaube: Feuerwehrleute löschen nur Brände. In Wirklichkeit ist die medizinische Notfallhilfe mittlerweile ein wesentlicher Bestandteil des Berufsalltags. Du wirst immer wieder mit Menschen in Notlagen konfrontiert – bei Unfällen, Bränden oder medizinischen Notfällen. Deshalb wird in der Ausbildung großer Wert auf die Entwicklung deiner sozialen Kompetenzen, psychischen Belastbarkeit und Entscheidungsfähigkeit gelegt. Die Ausbildung ist fordernd, aber auch unglaublich vielseitig und sinnstiftend – genau das macht den Feuerwehrberuf so besonders.
Karriere- & Aufstiegsmöglichkeiten nach der Feuerwehr Ausbildung
Mit der erfolgreichen Feuerwehr Ausbildung legst du den Grundstein für eine sichere Beamtenlaufbahn im öffentlichen Dienst – und deine Karriere muss damit keineswegs enden. Der Feuerwehrdienst bietet dir langfristige Perspektiven und zahlreiche Möglichkeiten zur Spezialisierung und zum Aufstieg. Nach deiner Ausbildung wirst du in der Regel in ein Beamtenverhältnis übernommen und nimmst zunächst Aufgaben im Einsatzdienst wahr – etwa im Lösch- oder Rettungsdienst. Je nach Laufbahn und Erfahrung kannst du im Laufe deiner Dienstzeit neue Qualifikationen erwerben, dich auf bestimmte Fachbereiche spezialisieren oder Führungsaufgaben übernehmen.
Nach deiner Ausbildung wirst du in der Regel in ein Beamtenverhältnis übernommen und nimmst zunächst Aufgaben im Einsatzdienst wahr – etwa im Lösch- oder Rettungsdienst. Je nach Laufbahn und Erfahrung kannst du im Laufe deiner Dienstzeit neue Qualifikationen erwerben, dich auf bestimmte Fachbereiche spezialisieren oder Führungsaufgaben übernehmen.
- Aufstieg in den gehobenen Dienst (z. B. vom Brandmeister zum Brandoberinspektor)
- Leitungsfunktionen im Einsatzdienst, z. B. als Gruppen- oder Zugführer
- Spezialisierungen in Bereichen wie Höhenrettung, Taucheinsatz, Leitstellendisposition oder Ausbildung
- Weiterqualifikationen im Rettungsdienst, etwa zum Notfallsanitäter oder Lehrrettungsassistenten
- Aufstieg in eine höhere Laufbahn, etwa durch ein ergänzendes Studium und anschließende Bewerbung als Brandoberinspektor/in bzw. Brandreferendar/in
Unabhängig davon, für welchen Weg du dich entscheidest – als Teil der Berufsfeuerwehr erwartet dich ein spannender, verantwortungsvoller und zukunftssicherer Beruf mit vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten.
Fazit: Dein Einstieg in einen Beruf mit Verantwortung
Die Ausbildung bei der Berufsfeuerwehr ist der Startpunkt für eine erfüllende Laufbahn im Dienst der Gesellschaft. Ob du mit handwerklicher Ausbildung in den mittleren Dienst startest, mit einem abgeschlossenen Studium in den gehobenen Dienst einsteigst oder den Weg in die Führungsriege als Brandreferendar anstrebst – die Feuerwehr bietet dir anspruchsvolle Aufgaben, ein starkes Team und ausgezeichnete Zukunftsperspektiven.
Mit Engagement, körperlicher Fitness und Teamgeist kannst du nicht nur Menschen in Not helfen, sondern auch eine stabile Karriere mit vielfältigen Spezialisierungen und Aufstiegsmöglichkeiten aufbauen. Informiere dich über die passende Laufbahn – und bewirb dich bei einer der Berufsfeuerwehren in deiner Nähe.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Feuerwehr Ausbildung
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um Feuerwehrmann/‑frau zu werden?
Die Grundvoraussetzungen hängen von der angestrebten Laufbahn ab. Für den mittleren Dienst genügt in der Regel ein Hauptschulabschluss in Kombination mit einer abgeschlossenen handwerklichen oder technischen Berufsausbildung. Zusätzlich sind die deutsche oder EU-Staatsangehörigkeit, ein Mindestalter von 16–18 Jahren und eine Höchstaltersgrenze von ca. 39 Jahren zu beachten (je nach Berufsfeuerwehr).
Auch körperliche und gesundheitliche Tauglichkeit ist entscheidend: Bewerber/innen müssen unter anderem atemschutztauglich sein, dürfen keine schwerwiegenden Seh- oder Hörprobleme haben und benötigen in vielen Städten einen Führerschein der Klasse B.
Für den gehobenen Dienst ist ein Bachelorabschluss in einem technischen oder naturwissenschaftlichen Fach notwendig. Wer in den höheren Dienst einsteigen möchte, benötigt zusätzlich ein Masterstudium und absolviert in der Regel ein zweijähriges Brandreferendariat.
Wie läuft das Auswahlverfahren für die Feuerwehr Ausbildung ab?
Das Bewerbungsverfahren bei der Berufsfeuerwehr ist mehrstufig und anspruchsvoll. Zunächst werden schriftliche Bewerbungsunterlagen geprüft. Anschließend folgt ein umfassender Einstellungstest, der aus mehreren Teilen besteht:
- Schriftlicher Test: Hier werden Kenntnisse in Mathematik, Deutsch, technisches Verständnis, logisches Denken und Allgemeinwissen abgefragt.
- Sporttest: Je nach Feuerwehr sind Aufgaben wie ein 3.000 Meter-Lauf, Klimmzüge, Bankdrücken, Balancieren auf dem Schwebebalken oder Schwimmprüfungen (200 m in 6 Minuten, Streckentauchen) zu absolvieren.
- Praktischer Test: In Gruppen- oder Einzelaufgaben wird technisches Geschick und Teamfähigkeit geprüft, etwa durch das Heben schwerer Lasten oder die Handhabung von Werkzeugen.
- Vorstellungsgespräch: Hier geht es um Motivation, Teamfähigkeit, Stressresistenz und persönliche Eignung.
- Ärztliche Untersuchung: Atemschutz- und Belastungstests gehören ebenso dazu wie Hör-, Seh- und Blutuntersuchungen.
Die Anforderungen können sich je nach Stadt oder Feuerwehr unterscheiden.
Wie lange dauert die Ausbildung bei der Feuerwehr?
Die Ausbildungsdauer ist abhängig von der jeweiligen Laufbahn:
- Im mittleren Dienst dauert die Ausbildung rund 18 Monate. Sie unterteilt sich meist in eine Grundausbildung (ca. 6–9 Monate) und eine praxisnahe Wachausbildung.
- Der gehobene Dienst umfasst eine 18- bis 24-monatige Ausbildung, die Theoriephasen an einer Landesfeuerwehrschule mit Praxisphasen auf der Wache kombiniert.
- Für den höheren Dienst wird ein etwa zweijähriges Referendariat absolviert, das auf Leitungspositionen (Brandrat, Branddirektor) vorbereitet.
Was lernt man während der Feuerwehr Ausbildung?
Die Inhalte der Ausbildung sind umfassend und verbinden Theorie mit Praxis. Zu den zentralen Themen gehören:
- Brandbekämpfung, Löschtechnik und Brandverlauf
- Technische Hilfeleistung (z. B. bei Verkehrsunfällen)
- ABC-Gefahrenabwehr (atomar, biologisch, chemisch)
- Sanitäts- und Rettungsdienst
- Fahrzeug- und Gerätekunde
- Atemschutz, Absturzsicherung, Funktechnik
- Bau- und Brandschutzrecht (vor allem im gehobenen und höheren Dienst)
- Täglicher Dienstsport zur Förderung von Fitness und Einsatzfähigkeit
Praktische Übungen, Schichtdienste auf der Feuerwache und Lehrgänge an Feuerwehrschulen ergänzen die Ausbildung.
Welche Laufbahnen gibt es bei der Berufsfeuerwehr?
Die Berufsfeuerwehr kennt drei klassische Laufbahngruppen:
- Mittlerer feuerwehrtechnischer Dienst: Einstieg als Brandmeister-Anwärter. Aufstiegsmöglichkeiten bestehen bis zum Hauptbrandmeister.
- Gehobener Dienst: Einstieg als Brandoberinspektor-Anwärter. Spätere Beförderung zu Brandamtmann oder Brandrat ist möglich.
- Höherer Dienst: Einstieg über ein Referendariat mit abschließender Prüfung zum Brandrat. Karriereschritte können bis zum Branddirektor oder Leitenden Branddirektor führen.
Die jeweiligen Dienstgrade orientieren sich an der Bundesbesoldungsordnung (A7 bis A16).
Wie viel verdient man während und nach der Ausbildung?
Die Bezahlung richtet sich nach der Beamtenbesoldung. Während der Ausbildung erhalten Anwärter bereits ein monatliches Gehalt (sog. Anwärterbezüge):
- Im mittleren Dienst beginnt das Gehalt etwa bei 2.500 € brutto.
- Im gehobenen Dienst kann das Einstiegsgehalt nach der Ausbildung bei 3.200–4.500 € brutto liegen.
- Im höheren Dienst beginnt das Gehalt bei ca. 4.500–5.500 € brutto und steigt mit zunehmender Verantwortung.
Die tatsächliche Höhe ist abhängig vom Bundesland, dem Familienstand und der Erfahrungsstufe sowie Schicht- und Gefahrenzulagen.
Gibt es Unterschiede zwischen Bundesländern oder Städten?
Ja. Zwar orientieren sich alle Berufsfeuerwehren an den Vorgaben der jeweiligen Landeslaufbahnverordnungen, doch Unterschiede bestehen unter anderem bei:
- Altersgrenzen und Zugangsvoraussetzungen
- Umfang und Art des Auswahlverfahrens
- Inhalte und Dauer der Ausbildung
- Bezeichnung und Einordnung von Dienstgraden
Ein Blick auf die offizielle Karriereseite der jeweiligen Stadt bzw. Berufsfeuerwehr ist daher empfehlenswert.
Welche Karrieremöglichkeiten und Spezialisierungen gibt es?
Die Feuerwehr bietet viele Wege zur Weiterqualifikation. Nach erfolgreicher Grundausbildung oder dem Vorbereitungsdienst können Spezialisierungen angestrebt werden:
- Gruppen- oder Zugführer
- Atemschutzgerätewart oder -ausbilder
- Höhenretter oder Taucher
- Gefahrstoffexperte (ABC-Zug)
- Feuerwehrtaucher, Ausbilder, Einsatzleiter
Zudem ist ein Aufstieg in den nächsthöheren Dienst über interne Auswahlverfahren oder Laufbahnwechsel möglich. Zahlreiche Lehrgänge an Feuerwehrschulen begleiten diesen Weg.
Wie wichtig ist körperliche Fitness als Feuerwehrmann/-frau?
Die körperliche Leistungsfähigkeit ist ein zentrales Auswahl- und Ausbildungsmerkmal. Sie entscheidet nicht nur über die Zulassung zur Ausbildung, sondern auch über die Einsatzfähigkeit im Berufsalltag.
- das Deutsche Sportabzeichen (mind. in Silber)
- Schwimmabzeichen (mind. in Silber)
- Bestehen von Kraft- und Ausdauertests wie z. B.: 3.000 m Lauf (in <15–18 Min.), 200 m Schwimmen in <6 Min., Bankdrücken oder Klimmzüge, Streckentauchen & Rettungsübungen
Regelmäßiges Training ist empfehlenswert, auch während der Ausbildung, da der Berufsalltag körperlich fordernd bleibt.
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