Vor Kurzem ging ein spannender Artikel durch die Medien. Brandmeisteranwärter Lars Wanger hat es geschafft, er ist nun Feuerwehrbeamter auf Widerruf. Nach Abschluss seiner Ausbildungen, hatte er gleich drei Berufe erlernt. Er ist nun Industriemechaniker, Rettungssanitäter und Feuerwehrmann. Doch zu vor musste er sich den Tücken des Feuerwehr Einstellungstests stellen.
Immer mehr junge Menschen und gestandene Berufler streben nach dem Beruf der staatlichen Anstellung. Dabei ist auch der Beruf des Feuerwehrmannes. Es ist wichtig zu wissen, dass jeder Bewerber zuvor eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen muss (Ausnahme bildet das Stufenausbildung einiger Feuerwehren). Am besten in praktischen, technischen oder handwerklichen Berufen, da auch der Job bei der Feuerwehr praktisch orientiert ist und oft ungewöhnliche Methoden spontan angegangen werden müssen, um Mensch in Not retten oder um Brände zu löschen.
Der Einstellungstest der Feuerwehr
Natürlich gibt es bei der Feuerwehr eine schriftliche und mündliche Vorstellung – so wie in anderen Berufen auch. Zusätzlich gibt es einen Einstellungstest, um zu ermitteln, wer für den Beruf wirklich geeignet ist. Schließlich werden Feuerwehrleute verbeamtet und sollen viele Berufsjahre ihren Beruf ausüben. Wer keinen passenden Beruf erlernt hat, wird meistens gar nicht erst zur Vorstellung eingeladen. Eine Brille ist heute kein Hinderungsgrund mehr, um eine Anstellung bei der Feuerwehr zu bekommen. Manche Wehren haben allerdings eine Mindest-Körpergröße bestimmt. Besonders kleine Menschen können einige Geräte nicht so bedienen, wie vorgesehen und weniger tragen als manchmal nötig ist. Der BMI muss ebenso stimmig sein – Menschen mit zu viel Übergewicht sind den körperlichen Belastungen des Berufes nicht gewachsen. Zumindest wird davon ausgegangen.
Der Eignungstest – für alle gleich?
Das Bewerbungsverfahren in den 16 Bundesländern ähnelt sich, ist aber nicht komplett gleich. In jedem Bundesland ist die Ausbildung unterschiedlich. Dies liegt unter anderem daran, dass Bildung Ländersache ist und Ausbildung ebenso. Es gibt keine gravierenden Unterschiede, so dass einigen Anwärtern Wissen fehlt, aber dennoch gibt es Unterschiede. Auch die Länge der Ausbildung variiert. Von einem halben Jahr bis zu zwei Jahren ist hier alles möglich. Einige Länder bilden gleichzeitig zum Feuerwehrmann und zum Rettungsassistenten aus. Andere haben ihren Schwerpunkt auf die Löscharbeiten gesetzt. Zur Ausbildung gehören häufig Praktika im Krankenhaus, um zu lernen, welche Erkrankungen zum Beispiel bei Unfällen oder Verbrennungen auftreten und wie hier die Ersthilfe der Feuerwehr aussehen kann. Es gibt immer wieder neue Situationen, die es zu meistern gilt. Hier hilft nur lernen und Erfahrungen sammeln. Feuerwehrleute dürfen im Kopf nicht eingefahren sein, sondern müssen immer flexibel reagieren können.
Nach seiner mittleren Reife entschied sich der 23 Jährige sich als Industriemechaniker ausbilden zu lassen. Dann begann auch schon die Vorbereitung für den Feuerwehr Einstellungstest. Zuerst war ein Wissens- und Stresstest an der Reihe. Darauf folgte der Sporttest und ein initiiertes Szenario, welches das handwerkliche Geschick des Bewerbers forderte. Erst wer das alles erfolgreich absolviert hat, wird auch zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Schlussendlich kommt dann noch die Untersuchung beim Amtsarzt, der auch noch sein uneingeschränktes OK geben muss.
Im Fall Wanger folgte nach dem bestandenen Einstellungstest ein halbes Jahr Landesfeuerwehrschule, oder „Internat“ wie sie auch genannt wird. Dort wurden etwaige Praxissituationen simuliert und durch exerziert. Im Anschluss standen ihm noch Praktika, Seminare und lehrreiche Einsätze auf der Wache bevor. Nach zwei Jahren intensivem Lernen und einer absolvierten Laufbahnprüfung, stand nun endlich Brandmeister auf Widerruf, auf dem Papier.
Was gilt es sonst noch zu wissen?
Anwärter zum Feuerwehrmann bekommen bereits einen Verdienst, der nach abgeschlossener Ausbildung und Einstellung entsprechend erhöht wird. In der Ausbildung gibt es um die 1400 Euro brutto pro Monat. Für eine Ausbildung ist das eine hohe Summe. Zum Berufseinstieg werden es etwa 2000 Euro brutto im Monat sein, die sich abhängig von Familienstand erhöhen können.
Beamte können sich weiterbilden, neues Lernen und in der Hierarchie aufsteigen. Ein anschließendes Studium ist möglich und bringt meistens die Führungspositionen hervor. Auch die Bundeswehr stellt Feuerwehrleute ein. Hier gibt es immer wieder Stellenausschreibungen. Ganz besonders wichtig ist der Teamgeist. Die Teams auf den Wachen sind viele Stunde sehr eng zusammen und arbeiten vertrauensvoll Hand in Hand. Hierfür muss die Soziale Kompetenz gut ausgebildet sein.
Quelle: focus.de