Wer kennt das Problem nicht: man ist grade zur Tür raus, hat den Schlüssel vergessen und die Tür ist bereits ins Schloss gefallen. Im Inneren der Wohnung ist niemand mehr und einen Ersatzschlüssel beim Nachbarn gibt es nicht. Wie reagiert man in dieser Situation am besten? Welche Möglichkeiten gibt es und was sollte man auf keinen Fall tun?
Der Schlüsseldienst als Kostenfalle – warum viele vor dem Anruf beim Schlüsseldienst zurückschrecken
Viele schrecken in diesem Moment davor zurück einen Schlüsseldienst zu rufen. Nicht, weil diese womöglich ihre Tür bzw. das Schloss beschädigen könnten, sondern eher weil bekannt ist, dass diese recht hohe Preise verrechnen. Wenn die Tür nicht abgeschlossen ist, ist zumeist sogar eine Türöffnung möglich, ohne die Tür beschädigen zu müssen. Gerade für Außeneinsätze sind die Kosten bei Schlüsseldiensten teilweise sehr hoch und diese Kosten können in ein und derselben Stadt zwischen verschiedenen Schlüsseldiensten auch erheblich variieren. Ist die Situation am Wochenende oder spät abends aufgetreten, kommen noch weitere Kosten dazu, denn der Schlüsselnotdienst verrechnet noch einmal saftige Aufschläge.
Es ist daher wichtig vorab einen transparenten Kostenvoranschlag zu verlangen, der von seriösen Anbietern auch jederzeit erstellt wird. Deutschlandweiter Notdienst und Beratung wird z.B. von schlossfreund.de angeboten.
Feuerwehr oder Schlüsseldienst – gleichwertige Alternativen?
Inzwischen haben viele den Versuch gestartet, die Feuerwehr als günstigeren Schlüsseldienst einzusetzen. Und die Idee ist auf den ersten Blick auch gar nicht so abwegig. Die Feuerwehr hat das notwendige Material, oftmals die notwendige Ausbildung und sie hat das Recht im Notfall Türen auch mit Gewalt, also zum Beispiel durch das Aufbohren von Schließbolzen, zu öffnen. Stellt sich die Frage, ab wann man von einem Notfall sprechen kann.
Das Problem bei der Feuerwehr ist, dass Feuerwehreinsätze von Steuergeldern finanziert werden, zumindest solange sie rechtmäßig erfolgt sind. Das heißt, wenn man keinen echten Grund hatte die Feuerwehr zu rufen, wenn also keine der Aufgaben, die von der Feuerwehr ursächlich wahrgenommen werden sollen betroffen ist, muss man für den entsprechenden Einsatz selbst aufkommen. Das kann neben den teilweise sehr hohen Kosten für einen Feuerwehreinsatz auch noch eine saftige Geldbuße, wenn man beispielsweise beim Anruf der Feuerwehr etwas übertreibt und mehr aus dem Schlüsselnotfall macht als es tatsächlich ist, einbringen. Die Feuerwehr ist also keine Möglichkeit, die Kosten für einen Schlüsseldienst zu sparen.
Wann muss die Feuerwehr gerufen werden?
Und doch gibt es Situationen, in denen es völlig legitim und auch notwendig ist, die Feuerwehr zu verständigen und nicht den Schlüsseldienst zu rufen. Grundsätzlich gilt: Die Feuerwehr ist immer dann zu informieren, wenn es um den Schutz von Leib und Leben geht, oder natürlich wenn im Inneren der Wohnung oder des Hauses ein offenes Feuer ist bzw. ein Feuer ausgebrochen ist. Ein Grund die Feuerwehr zu rufen könnte sein, dass Nachbarn besorgt sind, weil sie einen Nachbarn bereits mehrere Tage nicht mehr gesehen haben und der Briefkasten nicht geleert wird, aber nichts von einem Urlaub oder einer anderen Abwesenheit bekannt ist. Auch der Umstand, dass sich eine Mutter ausgeschlossen hat und ein kleines Kind allein in der Wohnung verblieben ist, dass nicht in der Lage ist die Tür selbst zu öffnen, kann ein Grund sein, die Feuerwehr zu informieren. Gleiches gilt, wenn aus irgendeinem anderen Grund eine Tür geöffnet werden muss, um eine Gefahr für Leid und Leben abzuwenden oder einen Brand zu vermeiden oder einzudämmen.
Fazit: Feuerwehr oder Schlüsseldienst sind keine gleichwertigen Alternativen
Man kann also festhalten, dass Feuerwehr und Schlüsseldienst keine Alternativen sind. Die einen kommen dann zum Einsatz, wenn die anderen gar nicht tätig werden dürfen. Kein Schlüsseldienst darf eine Tür öffnen, die nicht zur Wohnung des Auftraggebers gehört. Oder wenn die anderen einfach zu lange brauchen würden, um eine bestehende Gefahr abzuwenden.
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